Wie viele freie Stellen gibt es für Steinmetze?
09.05.2022Denkmäler restaurieren, Grabsteine herstellen oder Bodenplatten verarbeiten – Steinmetzinnen und Steinmetze sind Profis im Bearbeiten von Steinen. Ohne die fachmännische Arbeit von Steinmetzinnen und Steinmetzen würden viele Häuserfassaden den Umwelteinflüssen zum Opfer fallen. Expertinnen und Experten aus dem Steinmetzgewerbe sind auch im Baugewerbe sehr gefragt, wenn es um das Arbeiten an Tragwerken von Gebäuden geht. Hauptwerkstoff sind Natur- und Kunststeine. Wer gerne handwerklich und kreativ arbeitet, erfüllt wichtige Voraussetzungen, um Steinmetzin beziehungsweise Steinmetz zu werden. Die dreijährige duale Ausbildung kann beispielsweise in Grabsteinwerkstätten oder Restaurierungsbetrieben stattfinden. Freie Ausbildungsstellen für Steinmetzinnen und Steinmetze werden meist Anfang des Jahres vergeben.
Der Arbeitsmarkt von Steinmetzinnen und Steinmetzen
Laut dem Geschäftsbericht des Bundesverbands Deutscher Steinmetze (BIV) gab es 2016 rund 5.100 Steinmetzbetriebe in Deutschland. Dort arbeiten ungefähr 11.000 Mitarbeiter. Der Arbeitsmarkt für Steinmetzinnen und Steinmetze ist also nicht riesig, aber fachkundige Profis werden immer gesucht.
Aktuell sind in ganz Deutschland mehr als 300 Stellenangebote für Steinmetzinnen und Steinmetze ausgeschrieben. Jedes Bundesland sucht mindestens zwei Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter für das Steinmetzgewerbe. In Nordrhein-Westfalen sind es knapp 40 freie Stellen, in Niedersachsen 35 und in Bayern sogar knapp 70 offene Stellen.
Im Beruf der Steinmetzin oder des Steinmetzes ist es sehr wichtig, dass man sich regelmäßig fort- und weiterbildet. Hierfür werden zahlreiche Seminare und Fortbildungen angeboten, bei denen neues Wissen vermittelt und bestehendes Wissen ausgebaut wird. Nach der Ausbildung besteht auch die Möglichkeit, eine Weiterbildung oder ein Studium zu beginnen. Mit besonderen Fachkenntnissen stehen die Chancen besonders gut, eine freie Stelle zu besetzen und somit einen Job zu ergattern.
Arbeiten im Ausland
Im Zuge der Globalisierung wächst auch die Bedeutung von länderübergreifenden Handwerksaufträgen. Neben Großkonzernen erhalten auch mittelständische Handwerksunternehmen immer häufiger Aufträge aus dem Ausland, denn deutsche Handwerkerinnen und Handwerker überzeugen mit einer guten Ausbildung und handwerklichem Geschick.
Steinmetzinnen und Steinmetze zieht es sehr oft nach Carrara in Italien. Das Mekka der Steinmetze und Steinbildhauer ist weltbekannt und berühmt für den weißen Marmor, der dort abgebaut wird. Bei milden Temperaturen können die Steinmetzinnen und Steinmetze wertvolle Erfahrungen sammeln und nebenbei das Toskana-Flair hautnah erleben. Interessierte sollten die Augen offen halten. Im Internet kann man nach offenen Stellen im Ausland suchen. Einige Organisationen organisieren zudem Reisen nach Carrara, um dort zu arbeiten. Auch Auszubildende aus dem Steinmetzgewerbe können ein Auslandspraktikum in Carrara absolvieren, wenn sie das 18. Lebensjahr erreicht haben. Es wird empfohlen, dass die Auszubildenden mindestens im zweiten Ausbildungsjahr sind, um die gesammelte Erfahrung im Ausland auch anwenden zu können.