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Welche Steine bearbeitet ein Steinmetz?

27.04.2022

Der Beruf der Steinmetzin beziehungsweise des Steinmetzes ist sehr abwechslungsreich. Die Hauptaufgaben sind das Erstellen von Grabsteinen, das Bearbeiten von Natursteinen und das Arbeiten an Tragwerken von Gebäuden. Außerdem pflegen Steinmetzinnen und Steinmetze Denkmäler und Fassaden, um diese vor dem Verfall durch Umwelteinflüsse zu schützen. Bei der Erstellung von Skulpturen ist Kreativität gefragt. Der Hauptwerkstoff von Steinmetzinnen und Steinmetzen ist Naturstein. In den letzten Jahrzehnten haben auch Kunst- und Betonwerksteine an Bedeutung gewonnen. 

Vorteile von Natursteinen

Alle Natursteine sind strapazierfähig und meist unempfindlich bei Kratzern. Bei richtiger Pflege und Imprägnierung ist das Naturprodukt resistent gegen Fleckenbildung. Je nach Anwendungsbereich können die Natursteine eine unbegrenzte Lebensdauer haben. Jede Steinplatte ist aufgrund geologischer Einflüsse ein Unikat. Naturstein ist in diversen Maserungen und Farben erhältlich – die Anwendungsmöglichkeiten im Innen- und Außenbereich sind also riesig. Zudem ist Naturstein ein Naturprodukt und somit ökologisch und umweltverträglich. Die Energiebilanz bei der Gewinnung ist deutlich geringer als bei vielen anderen Baustoffen. Ein weiterer Vorteil von Natursteinen: die Wärmestrahlung der Sonne wird sehr gut absorbiert. Somit erwärmt sich der Natursteinboden merklich und nachhaltig. 

Granit

Granit ist ein Tiefengestein, das besonders häufig in Skandinavien, Brasilien, Indien und China vorkommt. Neben Marmor und Kalkstein gehört Granit zu den beliebtesten Materialien bei der Erstellung von Grabsteinen. Dafür sprechen die guten Eigenschaften von Granit, denn Granit ist extrem fest und beständig gegen Wind, Wetter und Umwelteinflüsse. Durch die robusten Eigenschaften benötigt der Naturstein Granit zudem wenig Pflege. Weitere Einsatzgebiete von Granit sind Fliesen, Fensterbänke, Natursteinbrunnen oder Pflastersteine. Das Farbspektrum reicht von hellem Grau bis zu Rot- und Gelbtönen. Auch bläulicher oder grüner Granit ist erhältlich. 

Marmor

Marmor entsteht durch die Temperaturen und den Druck in der Erdkruste. Bekannte Vorkommen befinden sich in Griechenland und Carrara, wo hauptsächlich weißer Marmor gewonnen wird. Marmor ist eines der ältesten und langlebigsten Baumaterialien im Handwerk, die es gibt. Die einzigartigen Charaktereigenschaften wie die zeitlos elegante Optik und die extreme Robustheit machen Marmor zu einem sehr beliebten Naturstein. Marmor bietet eine große Farb- und Formenvielfalt, die einen großen Spielraum für die Gestaltung im Innen- und Außenbereich bietet. Steinmetzinnen und Steinmetze nutzen Marmor für Fliesen, Treppen oder Bodenbeläge.

Sandstein

Sandstein ist ein Weichgestein und somit relativ leicht zu bearbeiten. Kalk oder Quarz fungiert als natürliches Bindemittel und hält die Sandkörner zusammen. Im natürlichen Zustand hat Sandstein eine raue Oberfläche, was eine gute Rutschsicherheit bietet. Das Material speichert viel Wärme und eignet sich deshalb besonders als Bodenbelag. Als Werkstoff für Skulpturen oder für die Verkleidung von Fassaden ist Sandstein besonders beliebt. So besteht beispielsweise die Fassade des Kölner Doms größtenteils aus Sandstein. 

Kalkstein

Kalksteinvorkommen befinden sich an Orten, die zuvor von Meeren bedeckt waren. Der relativ weiche Baustein kann leicht zerkratzt werden und sollte deshalb mit Vorsicht behandelt werden. Kalkstein ist normalerweise grau, kann aber auch in brauner, weißer oder gelber Farbe vorkommen. Steinmetzinnen und Steinmetze nutzen Kalkstein für Küchenarbeitsplatten. Diese sollten regelmäßig versiegelt und ordnungsgemäß gereinigt werden, um Flecken und Ätzungen zu vermeiden. 

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